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Der Familienfreundliche
Sportplatz

 
   

 

Wer kennt nicht die sonntägliche Szene auf zahllosen Fußballplätzen: Auf dem Spielfeld tummeln sich 22 Spieler, am Spielfeldrand gehen Auswechselspieler, Vereins-mitarbeiter und wenige Zuschauer engagiert mit.
Kinder und Mütter, oft auch Spielerfrauen und Freundinnen langweilen sich. Dieses nicht zukunftsträchtige Bild muss nicht so bleiben. Der WFV zeigt Ihnen, wie die Sportanlage belebt und zu einem attraktiven Treffpunkt für Menschen jeden Alters und beiderlei Geschlechts werden kann.

Vor neun Jahren entwickelte der WFV-Ausschuss für Breiten- und Freizeitsport die Idee, die Außenbereiche der Fußballplätze der WFV-Mitgliedsvereine mit Kinderspielplätzen zu versehen, um insbesondere die Angehörigen der Spieler zu einem Besuch anzuregen. Sehr schnell entwickelte sich das Vorhaben - Familienfreundlicher Sportplatz genannt - zu einem weitreichenden Projekt. Der erweiterte Anspruch: Das Umfeld des Fußballfeldes sollte zu einem Bereich gestaltet werden, auf dem Kinder, Jugendliche, Erwachsene, aber auch ältere Menschen spielen, sich bewegen, miteinander reden oder auch einfach mal Ruhe finden können.

Beispielhafter Lageplan einer Anlage die nach dem Konzept des Familienfreundlichen Sportplatzes geplant wurde
Der erweiterte Anspruch: Das Umfeld des Fußballfeldes sollte zu einem Bereich gestaltet werden, auf dem Kinder, Jugendliche, Erwachsene, aber auch ältere Menschen spielen, sich bewegen, miteinander reden oder auch einfach mal Ruhe finden können. Nach Abschluß der Modellphase, durchgeführt und wissenschaftlich ausgewertet vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Stuttgart unter der Leitung von dessen langjährigem Direktor Prof. Hans Wieland, können der WFV und der Württembergische Landessportbund, der sich von Anfang an in das Projekt einbrachte, ein überaus erfreuliches Ergebnis vorlegen.

 

Der erprobte Weg...

  • ...ist repräsentativ für alle WFV-Vereine, somit im kleinen wie im großen,
    im Mono- wie im Mehrsparten-Verein umzusetzen
  • ...führt tatsächlich zum angestrebten Ziel, den Sportplatz zum Treffpunkt für die genannten Zielgruppen zu gestalten
  • ...lässt sich mit Eigenleistungen kostengünstig realisieren und
  • ...berücksichtigt auch ökologische Gesichtspunkte

Die in der Projektphase neugestalteten Sportplätze werden heute sehr rege besucht. Die Evaluation, die wissenschaftliche Auswertung, ergab, dass die Nutzung um ein Mehrfaches über derjenigen vor Projektbeginn lag.
 
Zahl der Nutzer            
täglich - vor Umgestaltung: 51
- danach: 211
1-2 mal pro Woche - vor Umgestaltung: 94
- danach: 114
1-2 mal pro Monat - vor Umgestaltung: 23
- danach: 39
 

Die Evaluation zeigte ferner, dass die Verweildauer auf dem Sportplatz erheblich zunahm, dass also die Besucher den neugestalteten Sportplatz nicht nur häufiger besuchten, sondern sich dort auch länger aufhielten.

 
Durchschnittliche Verweildauer
bis 1 Stunde 22%
1 bis 2 Stunden 28%
2 bis 3 Stunden 24%
über 3 Stunden 26%



Ein weiteres und wichtiges Ergebnis der wissenschaftlichen Überprüfung: Der "familienfreundliche Sportplatz" entspricht ganz besonders den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen nach Erprobung neuer Sportarten und alternativer Bewegungsformen. Möglicherweise lässt sich die viel beklagte Fluktuation dadurch zumindest eindämmen. Die Erfahrungen des Projekts stehen nun interessierten Vereinen in einem 140 Seiten umfassenden Handbuch zur Verfügung. Darin geben die Autoren Hinweise zur Planung, Konstruktion, Finanzierung, zu Sichterheitsfragen und sie stellen zahlreiche erprobte Einrichtungen vor, die fast ausnahmslos in Eigenleistung zu errichten sind. Deshalb ist das Buch auch reich bebildert und mit zahlreichen Konstruktionsskizzen versehen.

Das Handbuch und die darin verarbeiteten Erfahrungen können - daran ließ WFV-Präsident Dr. h.c. Alfred Sengle bei der Vorstellung der Publikation keinen Zweifel - nur ein erster Schritt auf dem Weg einer flächendeckenden Umsetzung sein. Deshalb wird der WFV-Ausschuss für Breiten- und Freizeitsport möglichst rasch das Projekt und die gebotenen Hilfen der Öffentlichkeit, insbesondere den Fußballvereinen in dezentralen Informationsveranstaltungen vorstellen.

 

Die sieben ausgewählten, repräsentativen Vereine der Modellphase:

  • Spvgg Besigheim

  • SV Ettmannsweiler

  • VfL Gerstetten

  • TSV Hagenbach

  • TSV Rohr

  • SG Schwalldorf/Obernau

  • Spfr Schwendi
 

Danke den Partnern im Projekt:

  • Deutscher Fußball-Bund (DFB)
  • Württembergischer Landessportbund (WLSB)
  • Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
  • Sozialministerium Baden-Württemberg
  • Institut für Sportwissenschaft
  • Firma Weidle Plan
  • Die Modellvereine

Das erwähnte Buch in Stichworten:

Familienfreundlicher Sportplatz - Tipps und Grundlagen ...
Herausgeber: Württembergischer Fußballverband
120 Seiten, zahlreiche Photos und Skizzen. 15,25 Euro.

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